DINOSAURIER AUTOMOBILINDUSTRIE

Das Citizen.KANE.Kollektiv entwirft hier eine erschreckende Utopie - wenn Stuttgarts Daimler-Stern erlischt. Die Gruppe berichtet dabei mit Hilfe des via Skype zugeschalteten Berliner Kulturwissenschaftlers Alexander Klose von der Möglichkeit eines radikalen Wandels der Infrastruktur. Man erinnert sich, dass es englische Adelige waren, die zuerst architektonische Möglichkeiten aus Ruinen entdeckten. Und das Citizen.KANE.Kollektiv schaut dem Dinosaurier Automobilindustrie beim Sterben zu. Assoziationen zur amerikanischen Stadt Detroit tun sich auf. Weil das Mögliche das Wirkliche schafft, bearbeitet das Kollektiv dieses Wirkliche hartnäckig. Daraus sollen neue Möglichkeiten entstehen. Man erinnert sich auch des berühmten "King Kong"-Films aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts. Alles wird auf den Kopf gestellt. Die Stadt sieht sich plötzlich am Abgrund der wirtschaftlichen Entwicklung mit düsterer Zukunft. Stuttgart wird zu einer Stadt des Stillstands. Menschen ziehen weg oder leben in Armut, weil die Infrastruktur zerfällt. Auch die Thesen von Foucault sind gefragt. Gebaute Modelle werden zu Ruinen. Man erinnert sich des Architekturgenies Wolfgang Frey, der mit blühender Geschwindigkeit ganze Stadte nachbaute. Vor der Stadt tut sich ein Abgrund auf. Häuser und Fabriken stehen leer, doch Tiere und Natur erobern die Stadt zurück. So wird Stuttgart endlich wieder grün. Am 10. Juli ist im "FITZ!" in der Eberhardstraße 61 in Stuttgart um 20.30 Uhr Premiere des neuen Stücks. Weitere Aufführungstermine sind 11.7., 12.7., 13.7. und 14.7. jeweils um 20.30 Uhr.  

A. Walther