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12/09/2013 11:57 published by Radolf18 (unknown) in Möggingen / Radolfzell am Bodensee / Germany - #2.1.16.1.1.5.-20131209-385

Gesundheit

„Gesundheit ist dasjenige Maß an Krankheit, das es mir noch erlaubt, meinen wesentlichen Beschäftigungen nachzugehen.“
„Gesundheit ist ein Zustand optimaler Leistungsfähigkeit eines Individuums, für die wirksame Erfüllung der Rollen und Aufgaben für die es sozialisiert (Sozialisation = Einordnungsprozess in die Gesellschaft, Normen- und Werteübernahme) worden ist.“
„Gesundheit wird als mehrdimensionales Phänomen verstanden und reicht über den „Zustand der Abwesenheit von Krankheit“ hinaus.“
  • Aus der Pflegewissenschaft:
Monika Krohwinkel (1992) identifiziert Wohlbefinden und Unabhängigkeit als subjektiv empfundene Teile der Gesundheit. „Krankheit und Gesundheit sind ‚dynamische Prozesse‘, die für die Pflege als Fähigkeiten und Defizite erkennbar sind."
Reinhard Lay (2004/2012) hat als Teil des Modells der Gesundheitspflege eine neuere pflegewissenschaftliche Definition von Gesundheit vorgelegt: „Gesundheit bedeutet eine zufriedenstellende Entfaltung von Selbstständigkeit und Wohlbefinden in den Aktivitäten des Lebens.“[2] Lay versteht Pflege als Gesundheitsförderung und definiert Pflege entsprechend als "gezielte Interaktion zur Förderung von Selbstständigkeit und Wohlbefinden in den Aktivitäten des Lebens."[3]
  • Aus der sozialwissenschaftlichen Forschung:
Klaus Hurrelmann (2010) definiert Gesundheit als: „Zustand des objektiven und subjektiven Befindens einer Person, der gegeben ist, wenn diese Person sich in den physischen, psychischen und sozialen Bereichen ihrer Entwicklung im Einklang mit den eigenen Möglichkeiten und Zielvorstellungen und den jeweils gegebenen äußeren Lebensbedingungen befindet.“ In seinem Verständnis, das die Brücke zu den interdisziplinär orientierten Gesundheitswissenschaften schlägt, ist Gesundheit ein angenehmes und durchaus nicht selbstverständliches Gleichgewichtsstadium von Risiko- und Schutzfaktoren, das zu jedem lebensgeschichtlichen Zeitpunkt immer erneut in Frage gestellt ist. Gelingt das Gleichgewicht, dann kann dem Leben Sinn und Freude abgewonnen werden, es ist eine produktive Entfaltung der eigenen Kompetenzen und Leistungspotentiale möglich, und es steigt die Bereitschaft, sich gesellschaftlich zu integrieren und zu engagieren. (Hurrelmann 1999, 2010)
  • Aus der Entwicklungspsychologie:
Der Begriff von Gesundheit bleibt nach I. Seiffge-Krenke (in Rolf Oerter/Leo Montada; S. 836) bei Kindern und Jugendlichen abstrakt. Sie begreifen den Zustand eher in negativer Abgrenzung von Krankheit. Psychische Bestandteile der Gesundheit („keine Sorgen haben“) sind aber im Jugendalter bereits wichtige Bestandteile des Begriffes. Doch auch im Erwachsenenalter bleibt Gesundheit schwerer zu erläutern als die Krankheit.